Gemeinschaftsschule auf Sparkurs

Eltern warnen vor schleichenden Einsparungen bei den allgemeinbildenden Schulen

Durch die Zusammenfassung von Gesamtschulen und Erweiterten Realschulen zur Gemeinschaftsschule sollen bereits im kommenden Haushaltsjahr 10 Lehrerstellen gestrichen werden. Weitere Stelleneinsparungen sind am Gymnasium (16) und an den Grundschulen (3) vorgesehen, wie die Landeselterninitiative für Bildung dem Haushaltsentwurf 2012 entnehmen konnte.

Damit bestätigt sich jetzt schon unsere Befürchtung, dass die Gemeinschaftsschule maßgeblich als Instrument zum Sparen eingesetzt werden soll. Die saarländische Landesregierung missachtet ihr Versprechen, die sogenannte demographische Rendite (Einsparungen durch den Schülerrückgang) an die Schulen weiterzugegeben. Sie ignoriert zudem die zusätzlichen Verpflichtungen, die den Lehrkräften durch die Einführung des neuen Schulsystems, den Ausbau von echten Ganztagsschulen und die Umsetzung der UN-Konvention zur Integration von behinderten Kindern entstehen. Das Land bleibt also weiterhin auf Sparkurs: mehr Arbeit bei gleichzeitig immer weniger und vor allem auch immer schlechter ausgebildetem Personal.

Dieser Trend ist um so unverständlicher, weil das Saarland schon vor der Einführung der Schuldenbremse mit seiner Bildungsbilanz im Ländervergleich ganz hinten rangierte. Auch dafür liefert die Landeselterninitiative die Zahlen:
– Letzter Platz bei den Ausgaben für allgemeinbildende und berufliche Schulen 
– Zweitletzter Platz (nach Bremen)bei der Anzahl der Personen mit niedrigem Bildungsstand
– Schlusslicht beim Anteil der Bildungsabschlüsse im Sekundarbereich II (Abitur, Fachhochschulreife) mit 16,3%.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.